26. Mai 2021
*Schmunzel das war ja ein heiteres Rumgehoppse. Ihr habt beim auf die Sprünge helfen wieder wunderbare Gedichte erschaffen. Ich denke ihr habt euch jetzt ein Päuschen, ein innehalten, ein Genusserleben verdient.
deshalb fühlt euch alle eingeladen, mit dem neuen Impuls:
„Zum Kaffee bei mir…“
den Zeiten entsprechend,
und mit wem, wo, das sei euch wieder freigestellt, genau so frei wie die Gedichtform es heute ist. Viel Spaß beim ordnen der Kaffeebohnen und beim ordnen der Buchstaben.
einen kaffee einen tee oder doch einen cappuchino
eine umarmung ein lächeln ein leises gespräch
ein stuhl im garten ein paar kirschen vom baum
ein feuer im kamin ein knistern dazu
eine wärmende decke eine hand
die dich hält schweigen und stille
oder doch laute musik und einen tanz
kuchen und kekse chips oder eis
einen sekt oder auch zwei ein glas wein
einen salat ein curry einen lodernder grill
eine schüssel mit wasser um die füße
zu kühlen eine hängematte ein sonnenschirm
ein wenig schatten und sonne
und meine freundschaft dazu
„[…]
Gefühl
In mir verbrannt.
Nie mehr an Liss
Leg‘ ich die Hand
[…]“
Mademoiselle, asseyez-vous
Ici, c’est Paris.
Ein Kaffee für Sie?
Bier lieber nicht, nicht wahr?
Ist auch zu früh? N’est-ce pas?
Zu früh für Sie, für Dich –
Ich vergess‘ die Zeit, so wie die Zeit
vergisst mich.
Mademoiselle, asseyez-vous
Ici, c’est Paris.
Es ist so schön, Mademoiselle,
die Zeit, sie geht schnell
zwei Minuten zu Zweit
und die Seine, là-dessous, sie hört, sie hört!
unsrem Schweigen zu.
Mademoiselle, asseyez-vous
Ici, c’est Paris.
Wissen Sie denn wie
Die Vögel zwitschern könn‘n
Zwischen all dem Beton?
Sie tun’s Mademoiselle, tun’s für Sie, für Sie!
Ici, c’est Paris.
Mademoiselle, geh’n Sie nicht
Noch ein letzter Moment
Ein Schluck, ein Blick
Auf unsre Zeit zurück
Nicht für Sie, nur für mich
Votre clochard en passant
Und dann au revoir, Mademoiselle
bonne journée, ma belle,
Mademoiselle gourmande, je vous en prie
Et Merci
Ici, ici c’est Paris.
☕️💙
zum Kaffee bei mir
zum Frühstück
ist es Tradition
am arbeitsplatz da passt es schon
in der kleinen Pause
ist doch klar
und zwischendrin wies immer war
kopieren schwätzen Kaffee schlürfen
obwohl wir das ja garnicht dürfen
eben mal
den Milchkaffee am Mittagstisch
und zum Meeting
hält der Kaffee wach und frisch
nach Dienstschluss dann Coffee to go
ein Kaffeeplausch dann irgendwo
und öfter bei der Nachbarin
ein Käffchen zwischendrin
mal eisgekühlt meist nach dem Sport denn das tut gut
geht direkt ins Blut – wow
Abends dann den Tatort sehen
Kaffegenuss mit Mordgeschehen
dann spät noch am PC
bevor ich schlafen geh
Kaffee: en vogue gesellig
weils schmeckt weils weckt
weils wirkt
alle Sorten aller Orten
Kaffee
Cappuccino Milchkaffee
Espresso Mokka
gefiltert einfach so
Kaffee Kaffee und immer
nen Kaffee
dabei mag ich viel viel lieber
grünen Tee
zum Kaffee bei mir bei dir wo auch immer
Arbeits- Wohn- und Hinterzimmer
im Garten auf der Bank stehend vor dem Küchenschrank ein kleiner starker schneller im Fitnesskeller
ach bleib doch einfach hier bei mir egal in welchem Zimmer
zum Kaffee …und zu: wasauchimmer
Kaffee bei mir
schwarz für mich
für dich nach Wunsch
paar Plätzkes dazu
vielleicht
luftigen Jazz auf Vinyl
im Hintergrund
plaudern
über Gott und die Welt
von Hölzchen auf Stöckchen
miteinander erinnernd
was uns wirklich wichtig ist
in keinem Kaffeesatz zu lesen
Gunst der Stunde
durch kraftbittere Bohne
jede Bitterkeit zu vertreiben
alle Schatten überbrüht
und herzlich lachend
die Leichtigkeit des Momentes
zurückzugewinnen
zum Kaffeetrinken – ich gerne einlade
doch ohne Milch – gar keine Frage
und ohne Zucker – wegen der Waage
ein ganz ein schlichtes – Koffeingelage
doch nicht ohne Kuchen – gar keine Frage
dies ist mein Laster – so ist die Lage
und so lang ich noch nicht – am Hungertuch nage
ich mich an Kaffee und Teigteilchen labe
ist‘s ohne Sahne – fänd‘ ich es nicht schade
zur Not geh‘n auch Kekse – mit Schokolade
denn so ganz ohne – ist‘s irgendwie fade
zum Kaffeetrinken – ich gerne einlade
ein plätzchen. oder doch lieber
ein stück kuchen. ich habe
extra die guten tassen und
teller herausgesucht. carpe
diem sagen sie. so momente
sollte man zelebrieren. und
doch gibt es coffee-to-go.
Zum Kaffee hab ich heute dich eingeladen
Du willst Zoom, ich will Teams
heute das Du das Sagen
Zum Kaffee treff‘ ich Dich heute erneut am PC
es ist schön, Dich zu sehen
und doch tut’s irgendwie weh
Weil der Bildschirm nun einmal kalt
und der Schreibtisch steril
egal wie warm heut der Kaffee
und wie verspielt Zoom im Stil
Zum Kaffee möchte ich dich bald
in die Arme nehmen ganz fest
und ich hoffe, dass wenn das möglich
uns dies‘ Gefühl
nie wieder
verlässt
hinter den dünen
feines pulver
von kräftigen bohnen
in der kanne aus
metall erhitzt
mit kaltem guss
brodelnd abgekühlt
nur um wieder neu
wärme zu fassen
auf der züngelnden flamme
darin zwei drei der
graugrünen kapseln
vom kardamom wie
kleine segler
vom löffel rührend versenkt
wenn das schwarze meer
schäumend zu steigen beginnt
gieße ihn ein
löse den zucker darin
und warte ab
bis alles schwebende
sich setzt
und nun komm
nimm eine tasse
und erzähle in ruhe
es wird nicht bei der
einen tasse bleiben
Zum Kaffee bei mir
gibt es leckeren Kuchen (kein Bier)
Und abends gibt’s Wein
Käsehappen und Trauben
(die musst Du versuchen)
Ich schenke voll ein!
Das kannst Du mir glauben.
Doch das Schönste dabei:
Nur Du und ich wir zwei!
Du kommst doch vorbei?
„Zum Kaffee bei mir…“
Könnte ich dich zum Kaffee einladen,
hätte ich an dich sehr wichtige Fragen.
Ich möchte wissen, wie hast du gelebt?
Wonach hast du in deinem Leben gestrebt?
Was ist in deinem Leben so verkehrt gelaufen,
weil dein Ausweg war davon zu laufen?
Du bist gegangen bei Regen und Wind,
anstatt zu lieben dieses, dein Kind!
Das war für das Mädchen die Last ihres Lebens,
in all ihren Jahren suchte sie Heilung vergebens.
Du bist gewiss ein guter Mensch gewesen,
ich weiß, deine Seele konnte auch nicht genesen.
Könnte ich dich zum Kaffee einladen,
hätte ich an dich sehr wichtige Fragen…
Der Kaffee ist fertig, das Lied
trägt den Duft der Bohnen
in meine Twitterwelt*:
Kaffeegeflüster tags
bei Mondenschein
Neto, Phil rezitierend
lateinamerikanischer
Kaffeegedichte
traumwandernd
kaffeelyrisophierende
Mokkageschichte
der Gefährte des Wortes
reicht im Wörterwald
dem Räuberweib
mit Gedankentänzen
`nen Becher Morgenstund hat
schwarzes Gold im Mund
Väterlich gedeutete
Kaffeewolkenfotografie –
ein Traumspruch regt selbst
die losesten Gedanken ganz
zeitlos zum Sortieren an:
Ach wie gern bin ich doch hier
kommt zum Kaffee – bei mir.
(*auch alle „lyrimos“ – nicht nur die in den Versen erwähnten- sind eingeladen zum ☕️)
Zum Kaffee bei mir
Heute kommst du zum Kaffee,
ich freue mich wenn ich dich seh´.
So lange waren wir getrennt,
dieses Dilemma man Lockdown nennt.
Zu besprechen gibt es viel,
über unser Leben und unser Ziel.
Wir werden wieder philosophieren,
uns in allerhand Gedanken verlieren.
Mit unseren Worten malen wir Bilder,
für eine bessere Welt – für alle Kinder.