wir bleiben mit all unseren Märchenprinzen brav zu Hause.
Schaut euch um, lasst eure Blicke streifen…
und bedichtet irgendeinen Gegenstand dem ihr in eurem Zuhause begegnet.
auf die Muse, fertig, los…
Macht was draus-annähernd, nicht unbedingt wortwörtlich
Das bisschen Haushalt …
… ist doch …
meistens ein Problem
frisst meine Zeit
erbarmungslos
schwupps,
und schon ist sie weg
ach, ach, ach
…
Erinnerungen an ein Sieb
Mein Sieb
du bist kein Seiher
kein grobes Durchwurfsieb
nicht Lotte flott mit Leier
hatt dich auf Anhieb lieb
Mein Sieb
du bist so lochhaft
von innen bis zum Rand
ich halte deinen edlen Schaft
fest in der Hand
Mein Sieb
du strahlst so herrlich
in mattem Edelstahl
du bist mir unentbehrlich
passierst phänomenal
Mein Sieb
ich hab dir alles durchgehn lassen
nun liegst du hier verbeult in meiner Hand
allein ich kann’s noch gar nicht fassen
dein Glanz gewichen von innen bis zum Rand
Mein Sieb
verzeih, verzeiher mir
hab jetzt nen neuen Seiher hier
weg. die sorgen mit einem wisch.
du trägst den abfall der letzten
woche ins nachbarhaus. jetzt
wohnt dort tüte, banenenschale
und joghurtbecher. das weiß nur
niemand außer dir.
Massig schwer und an Ecken schon stumpf
Stehst wie ein Bollwerk, die Platte, dein Rumpf
Fest gewurzelt, verwachsen fast scheinend
Schäbig und fleckig, mit beiden Beinen
Haftest du lange schon auf Küchenerden
Wo Schwüre und Entscheidungen ausgemacht werden
Über die Fläche, mit Kerben gezeichnet Wurde so manche Hand sich gereichet
Hier wurde gegessen, gelacht und gespielt
Hier war’s wo den Kopf in den Händen ich hielt
Auch knüpfte sich manch erstes, ganz zarte Band
Hier saß auch so mancher der kurz drauf verschwand
Du bist leblose Mitte, ein Möbel, ein Stück Doch an dir bleibt mein ganzes Leben zurück
Ode an meinen Küchentisch
Das bisschen Haushalt…
Unordnung ist mir ein Graus,
drum putz´ ich häufig unser Haus.
Staub und Schmutz ertrag ich nicht,
da steigt der Angstschweiß ins Gesicht.
Egal ab Vorhang waschen oder Bett,
nur Sauberkeit ist für mich nett.
Mit Kerzen, Glitzer, Funkelkram,
kommt dann noch s´dekorieren dran.
***
Bei mir wohnt seit geraumer Zeit
ne gute Fee im Zauberkleid
Die räumt die Sachen hin und her
Und ich, ich sauf den Schampus leer.
Ich sag Euch, das ist wahre Kunst
Sie putzt und wäscht im Küchendunst
steht sie dann rührend hübsch am Herd
möcht zücken ich mein Ritterschwert
Denn ich! ich bin’s besonders wert
dass mein Palast, der mir gehört
Im schönsten Glanze strahlt und funkelt
wenn’s draußen stürmt und langsam dunkelt.
Ein jeder sollte so ne Fee
recht hegen und recht pflegen.
Muss unterbrechen, gibt jetzt Tee
Lebt wohl und Gottes Segen.
er heißt Wauzi
Wauzi läuft schon ganz alleine
eine Leine … braucht er nicht
er dreht wie andre Hunde
täglich seine Runde
Wauzi macht das ganz allein
es muss niemand bei ihm sein
er ist pflegeleicht
und pflegt zugleich
Er futtert alles was er finden kann
und etwas Strom so ab und an
er köddelt brav gesittet in sich selbst hinein
so sauber kann nur Wauzi sein
ja ich sag es dir
Wauzi saugt bei mir
Fussel Staub und niemals mit Verdruss
nein immerzu mit Hochgenuss
Wauzi ach du Wundertier
ich liebe dir!
Du schnurrst wie ein Kätzchen
Auf Knopfdruck
bereitest du mir
köstlichen Kaffee
Weckst damit am Morgen müde Lebensgeister
Nach dem Essen nur ein paar Schlückchen Espresso
Mittags Cappuccino für die gemütliche Stunde
Mit dir macht auch
„das bisschen Haushalt“
Spaß
haushalt aktiv. Gegenstände winken, rufen, rücken sich in Szene. glänzen wie noch nie, schnurren Suren poltern klimpern mit den Schaltern imponieren mit polierter Platte Auch das ist #lyrimo
Das bisschen
Haushalt läuft
nebenbei. Denn
meine Wohnung
ist kein Museum. In
ihr wird gelebt.Und
das darf man sehen.
Weitgehende Gleichheit der Abläufe
oft prokrastinationsgefährdet
von dreckig nach sauber
vom heißen Herd zur kalten Platte
das Krustengeschirr wird spiegelglatt
vom Müllduft zum die Luft ist rein
unerschöpflich
liefert das Leben nach
die Linse der Aufmerksamkeit
stets zu putzen
„[…] Beachte, Treppen sind beständig
Sind Meisterwerke — sehr lebendig […]“
Steh-
und Tisch- und Decken- Taschen- und für jedes Zimmer- leuchten Leuchten immer und mit einer Stirn- leuchtet auch mein Hirn… Wenn es dunkel ist ☺️
laudatio auf einen durchschlag
ich will ein loblied dir heut singen
brauch dich doch schon im morgenlicht
wenn ich früh meine beeren wasche
ich weiß schon, du bist nicht ganz dicht
was vieles andre nutzlos machte
ist, was man sich von dir verspricht
und du hältst tapfer das versprechen
nein , dicht, das bist du wirklich nicht!
was ich auch oben in dich fülle
einiges davon hältst du nicht
flüssigkeiten lässt du fließen
wärst du ganz dicht, ginge das nicht
was ich schlussendlich in dir finde
gereinigt mir genuss verspricht
ich seh zuweilen einen vorteil
drin, wenn man nicht ganz dicht